​​Stanisław Kolasiński​

Polen
​​16.11.1916​ - ​​19.11.1996​
Stanisław Kolasiński, 1940-50. © Home Army Museum

Stanisław Kolasiński war ein Soldat der polnischen Armee. Nach der polnischen Niederlage im Jahr 1939 floh er nach Frankreich, um sich den polnischen Streitkräften dort anzuschließen. Von Frankreich aus ging er nach England, wo er eine Fallschirmausbildung absolvierte. Im Jahr 1943 kehrte er als Kommandant der Heimatarmee nach Polen zurück.

Stanisław wurde am 16. November 1916 geboren. Er diente in der polnischen Armee und wurde während der Kämpfe im September 1939 verwundet. Stanisław entkam aus dem Krankenhaus und machte sich dann auf den Weg nach Frankreich, um sich den polnischen Streitkräften anzuschließen. Als Offizier der 3. Infanteriedivision nahm er an der Verteidigung Frankreichs teil.

Nach der Niederlage Frankreichs wurde Stanisław nach Großbritannien evakuiert, wo er das Kommando über einen Zug der fünften Kompanie der ersten Schützenbrigade erhielt. Im September 1942 meldete er sich jedoch freiwillig zum Dienst im besetzten Polen und wurde daraufhin zur Ausbildung zu den Cichociemni (polnisch für: leise dunkel) geschickt: Elite-Fallschirmjägern für Spezialeinsätze. Die Ausbildung war sehr anspruchsvoll. Von über 2400 Kandidaten schaffte es nur ein Viertel, die Ausbildung abschließen.

Stanisław leistete den Eid auf die Heimatarmee und sprang in der Nacht vom 13. auf den 14. März 1943 nach Polen ab. Er wurde der Subversionseinheit in Lwiw zugeteilt. Er nahm an Sabotageaktionen, der Liquidierung von Verrätern und militärischen Aktionen gegen die Ukrainische Aufständische Armee teil. Diese Formation war eine 1942 gegründete paramilitärische Partisanenorganisation, die gegen die Sowjetarmee, den polnischen Untergrundstaat und das Dritte Reich für eine unabhängige und nationalistische Ukraine kämpfte. Ukrainische aufständische Soldaten waren in den Jahren 1943-44 an Massakern an der polnischen Zivilbevölkerung in Wolhynien und Ostgalizien beteiligt.

Während der Operation Tempest 1944, einer Reihe von Aufständen der Heimatarmee gegen die deutsche Besatzung, war Stanisław ein Kompaniechef des 19. Infanterieregiments der Heimatarmee. Er geriet in eine Razzia, bei der die Deutschen alle Männer des Dorfes verhafteten und sie in Lager nach Deutschland schickten. Stanisław wurde der Organisation Todt in der Nähe von Hamburg zugeteilt und musste Zwangsarbeit leisten. Ende April, Anfang Mai 1945 gelang ihm jedoch die Flucht aus dem Lager und er schlug sich durch die Frontlinie zu den britischen Stellungen durch.

Nach dem Krieg konnte er nicht nach Polen zurückkehren. Er arbeitete als Tapezierer und siedelte 1951 nach Westdeutschland über. Er arbeitete offiziell als Filialleiter, war aber auch für die CIA als Ausbildungsleiter in München und Heidelberg tätig. Hier wurden Fallschirmjäger ausgebildet, die ins kommunistische Polen gelenkt werden sollten, ebenso wie die “Silent Unseen” während des Zweiten Weltkriegs.

Er starb am 19. November 1996, acht Tage nachdem er endgültig nach Polen zurückgekehrt war.