Horst Willner

Horst Willner war ein deutscher U-Boot-Kommandant. Zwischen Januar und Mai 1945 beteiligte er sich an einer breit angelegten maritimen Evakuierung und brachte seine Familie und eine Vielzahl von Zivilisten mit seinem U-Boot in Sicherheit.

Horst Willner wurde 1919 in Dresden geboren. Er trat 1938 der deutschen Kriegsmarine bei und befehligte den gesamten Zweiten Weltkrieg über verschiedene U-Boote. Im Oktober 1944 erhielt er das Kommando über ein U-Boot des Typs XXI mit der Kennung U-3505, eines der modernsten Kampf-U-Boote der deutschen Flotte.

Im Januar 1945 begann die Rote Armee eine breit angelegte Offensive mit dem Ziel Ostpreußen. Dies führte zu einem riesigem Flüchtlingsstrom, zu dem auch Willners Frau Ursula Menhardt und seine kürzlich geborene Tochter Barbara zählten. Ursula und ihre Tochter flohen nach Danzig, wo sie an Bord der Wilhelm Gustloff gingen, die zur Evakuierung der Region verwendet wurde. Kurz vor der Abreise des Schiffes holte Willner seine Familie an Bord seines U-3505. Dadurch rettete er das Leben seiner Familie, da die Wilhelm Gustloff von einem sowjetischen U-Boot versenkt wurde. Nur einige hunderte Passagiere überlebten dies.

Willners Entscheidung, seine Familie sowie vier Freundinnen der Besatzung zu evakuieren, stellte eine klare Zuwiderhandlung seiner Befehle dar, da Zivilisten an Bord deutscher U-Boote nicht erlaubt waren. Die blinden Passagiere mussten deshalb heimlich an Bord geschmuggelt werden. Ursula und die anderen Frauen verkleideten sich als Matrosen, ihre Tochter versteckte sie in einem Kopfkissenbezug, der wiederum in einem Seesack steckte. Das U-Boot U-3505 verließ Danzig im März 1945 und nahm Kurs auf die Hafenstadt Hel. Dort holte Willner 50 Jungen der Hitlerjugend im Alter zwischen 12 und 16 Jahren an Bord. Die Besatzung und sämtliche Passagiere erreichten schließlich den sicheren Hafen von Travemünde.

Willner erhielt den Befehl, mit dem U-3505 nach Kiel zu reisen und auf weitere Befehle zu warten. Sein U-Boot wurde dort während eines amerikanischen Luftangriffs im April 1945 zerstört. Willner überlebte diese Ereignisse. Nach Kriegsende arbeitete er für eine deutsche Reederei. Er starb 1999 in Bremen.

Slávka Altmannová

Slávka Altmanová kam am 8. August 1923 in Wolhynien zur Welt. Sie wurde Zeugin der sowjetischen Invasion im Jahr 1939 sowie der deutschen Invasion im Jahr 1941. Im Jahr 1944 trat sie dem 1. Tschechoslowakischen Armeekorps bei und kämpfte als Funkerin und Signalgeberin an der Seite der Roten Armee gegen Nazideutschland.

Slávka Altmanová, geb. Ficková, kam am 8. August 1923 in Semiduby zur Welt, einem Dorf im damaligen polnischen Teil der Region Wolhynien, die heute zur Ukraine gehört. Ihr Geburtsort war eine von vielen traditionell tschechischen Siedlungen in der Region.

Slávka wurde Zeugin der schrecklichen Ereignisse des Zweiten Weltkriegs. Im Jahr 1939 besetzte die Sowjetunion Ostpolen. Slávkas Familie wurde zeitweilig vertrieben und einige ihrer Nachbarn nach Sibirien deportiert. Sie wurde Zeugin der deutschen Invasion in Wolhynien im Jahr 1941, in deren Anschluss mehrere Dörfer zerstört und die jüdische Bevölkerung ausradiert wurde.

Im Jahr 1944 wendete sich das Blatt. Die deutsche Invasion der Sowjetunion war fehlgeschlagen, und die Rote Armee war erneut bis nach Polen vorgedrungen. Als diese Wolhynien erreichte, trat Slávka dem 1. Tschechoslowakischen Armeekorps bei und diente als Funkerin und Signalgeberin. Im Gegensatz zu den Streitkräften der Alliierten durften Frauen in der Roten Armee an der Front dienen. Slávka kämpfte in mehreren wichtigen Schlachten, darunter auch in der entscheidenden Karpaten-Dukliner Operation an der polnisch-slowakischen Grenze. Sie trotzte wiederholt gefährlichen Situationen, verlor jedoch viele Freunde. Sie selbst blieb unversehrt und nahm an der triumphalen Ankunft des Armeekorps in Prag teil.

Nach dem Krieg ließ sich Slávka in der Tschechoslowakei nieder. Sie erhielt ein Haus, das vormalig im Besitz der nun vertriebenen deutschen Bevölkerung der Region gewesen war. Sie arbeitete als Zahnarzthelferin und zog nach ihrer Heirat im Jahr 1952 nach Pilsen, wo sie bis heute lebt. Aufgrund ihrer Kriegserfahrungen kämpfte und kämpft sie sowohl mit körperlichen als auch mit psychischen Gesundheitsproblemen.

Slávka mit ihrer Schwester im Jahr 1926. © www.memoryofnations.eu / private archive of Slávka Altmannová
Slávka mit ihrem Vater im Jahr 1936. © www.memoryofnations.eu / private archive of Slávka Altmannová
Aktuelles Foto von Slávka. © www.memoryofnations.eu / private archive of Slávka Altmannová

Richard Smola

Richard Smola wurde am 3. Juni 1930 in Pilsen geboren. Er wurde Zeuge der Bombardierung der Stadt und deren Befreiung durch US-amerikanische Streitkräfte gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Seine Familie und er wurden nach Kriegsende von der kommunistischen Regierung unterdrückt und verfolgt.

Richard Smola durchlebte die schweren Luftangriffe auf Pilsen in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs und war zugegen, als amerikanische Streitkräfte die Stadt am 6. Mai 1945 befreiten. Pilsen wurde zwar von amerikanischen Streitkräften befreit, geriet jedoch genau wie der Rest des Landes nach einem Coup durch die Kommunisten unter kommunistische Herrschaft.

Richard und viele andere fühlten sich den amerikanischen Befreiern gegenüber ein Leben lang zu Dank verpflichtet. Im Jahr 1948 versuchte er gemeinsam mit einer Gruppe, die aus Pfadfindern und anderen Bürgern bestand, am Gedenktag der Befreiung einen Kranz und Blumen niederzulegen. Da der Gedenktag nach der Machtergreifung durch die kommunistische Partei im Februar 1948 stattfand, wurde diese Aktion von der Geheimpolizei gestört. Richard, ein leidenschaftlicher Amateurfotograf, fing einzigartige Abbildungen dieser Geschehnisse ein.

Da die kommunistische Partei an der Macht war, wurden Richard und seine Familie zum Ziel von staatlicher Verfolgung. Sein Vater wurde unter falschen Anschuldigungen verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr verurteilt. Richards Familie wurde zeitweilig durch die staatlich organisierte Aktion B – Bourgeoisie („Akce B“) dazu gezwungen, Pilsen zu verlassen. Im Rahmen dieser Aktion wurden „politisch unzuverlässige Personen“ dazu gezwungen, größere Städte zu verlassen und auf dem Land zu leben.

Richard studierte Mechanik in Pilsen, musste sein Studium jedoch für einen obligatorischen Wehrdienst in den Technischen Hilfsbataillonen (PTP) unterbrechen. Die Mitglieder dieser Bataillone waren in Wirklichkeit nicht viel mehr als Zwangsarbeiter. Er leistete seinen Dienst zwischen 1951 und 1954. Nach seiner Entlassung beendete er sein Studium und arbeitete für die Škoda-Werke.

Rauch über Pilsen nach dem Bombardement der Stadt. © www.memoryofnations.eu / private archive of Richard Smola
Pfadfinder legen einen Kranz nieder, um der Befreiung der Stadt Pilsen zu gedenken. © www.memoryofnations.eu / private archive of Richard Smola
Die Bürger von Pilsen legen Blumen und amerikanische Flaggen nieder, um der Befreiung der Stadt zu gedenken. © www.memoryofnations.eu / private archive of Richard Smola
Ansicht der Gedenkfeier im Jahr 1948 zur Befreiung der Stadt Pilsen. © www.memoryofnations.eu / private archive of Richard Smola
Aktuelles Foto von Richard Smola. © www.memoryofnations.eu / private archive of Richard Smola

Miluše Axamitová

Miluše Axamitová wurde 1929 in der Nähe von Pilsen geboren. Sie durchlebte die deutsche Besatzung und wurde Zeugin der Luftangriffe durch die Alliierten in den letzten Kriegsjahren. Pilsen wurde von den Alliierten befreit, geriet jedoch später unter sowjetische Kontrolle, wodurch Miluše und ihr Ehemann eine andere Art von Unterdrückung erlebten.

Miluše Axamitová, geb. Hesová, kam im Jahr 1929 in Zemětice in der Region Pilsen zur Welt. Während der letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs studierte sie Lehramt in Pilsen. Dort erlebte sie mehrere alliierte Luftangriffe auf die Stadt und deren militärische Produktionsstätten. Bei einem dieser Angriffe kurz vor Weihnachten 1944 wurden neben der Škoda-Fabrik und dem regionalen Sitz der Gestapo auch viele öffentliche Gebäude zerstört. Viele unschuldige Menschen verloren ihr Leben. Miluše fand Unterschlupf im Gebäude einer Krankenversicherung, in dem auch ein Lazarett zur Versorgung der Verwundeten eingerichtet wurde.

Nach dem Krieg arbeitete sie als Lehrerin an verschiedenen Gymnasien in Westböhmen. Im Jahr 1949 lernte sie während ihrer Arbeit in Kdyně Antonín Axamit kennen. Die beiden verliebten sich ineinander und trafen Hochzeitsvorbereitungen. Dann wurde Antonín jedoch zu 15 Jahren Gefängnis wegen angeblichen Hochverrats verurteilt, da er drei Studenten geholfen hatte, über die Grenze zu fliehen. Miluše wartete zehn Jahre auf ihn, während er in verschiedenen berüchtigten kommunistischen Arbeitslagern gefangen gehalten wurde. 1960 wurde Antonín Amnestie gewährt und das Paar konnte endlich heiraten.

Miluše lehrte anschließend bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1984 an einem Gymnasium in Plzeň-Litice. Ihren beiden Töchtern wurde das Studium aufgrund der Vergangenheit ihres Vaters und ihres offen zur Schau gestellten christlichen Glaubens verwehrt. Die „Samtene Revolution“ im Jahr 1989 führte dazu, dass die Tschechoslowakei eine unabhängige und freie Demokratie wurde. Antonín trat der Konföderation politischer Gefangener bei. Aufgrund gesundheitlicher Probleme wurde er oft von seiner Frau vertreten, die bis zum heutigen Tage mit der Konföderation zusammenarbeitet.

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Porträt von Antonín Axamit.© www.memoryofnations.eu / private archive of  Miluše Axamitová

Michal Brummel

Michal Brummel se narodil 27.května 1933. Jeho otec pocházel ze zámožné židovské rodiny, matka byla rakouská katolička. Michal během holocaustu přišel o několik rodinných příslušníků, sám však přežil, protože byl podle nacistických norimberských zákonů považován za „míšence“.

Michal Brummel se narodil 27. května 1933 židovskému otci a katolické matce. Kvůli tomu byl podle norimberských zákonů považován za „míšence“. Tyto rasistické zákony zavedené nacistickou stranou určovaly, kdo byl nacisty považován za Žida. Michalovi kvůli tomu nebylo umožněno chodit do školy, unikl však deportacím, jejichž obětí se stala řada jeho příbuzných. Michal zůstal v Plzni po celou válku a zažil zde bombardování města i jeho osvobození americkými jednotkami.

Michalův příběh i obecnější historii druhé světové války v Plzni lze ilustrovat příběhem domu Michalova strýce Jana Brummela, jehož autorem byl slavný modernistický architekt Adolf Loos. Jan i jeho žena byli Židé a za války byli deportováni do nacistických koncentračních táborů. Jejich dům byl „arizován“, tzn. vyvlastněn ve prospěch nežidovských občanů.

Jan s manželkou koncentrační tábory a pochody smrti jako zázrakem přežili a po válce se vrátili do Plzně. Dům v Husově ulici se vrátil svým majitelům. V roce 1962 komunistická vláda dům zkonfiskovala, umožnila však Michalově tetě a matce, aby zde až do 80. let bydlely. Sám Michal v domě žil v letech 1945 až 1964.

Po pádu sovětského bloku byl dům navrácen Michalovi. Ten zahájil dlouhý a náročný proces renovace původního stavu domu. Po dokončení renovace Michal dům v roce 2015 otevřel široké veřejnosti.

Stavba Brummelova domu v letech 1928–1929. © www.memoryofnations.eu / private archive of Michal Brummel
Michal Brummel se svou matkou Valerií v 60. letech. © www.memoryofnations.eu / private archive of Michal Brummel
Jan Brummel a architekt Adolf Loos v roce 1927. © www.memoryofnations.eu / private archive of Michal Brummel

William McBurney

William McBurney a combattu dans la bataille des Ardennes avec le 761è bataillon de chars américain. En tant que soldat afro-américain, il a subi le racisme et la discrimination pendant sa formation et sa carrière militaire. William s’est battu pour la libération du peuple européen du nazisme, mais aussi pour celle du peuple afro-américain de l’injustice raciale dans son pays.

William McBurney est né à New York et s’est engagé dans l’armée américaine en 1942 à l’âge de dix-huit ans. Il a déclaré plus tard qu’il n’avait ni peur ni envie d’aller à la guerre mais qu’il estimait que c’était son devoir de le faire.

Au départ, William voulait être pilote. Son père l’avait prévenu qu’« un noir ne piloterait jamais d’avion », mais William ne l’a pas cru et s’est porté volontaire pour devenir pilote. Il n’a pas été accepté comme pilote et a finalement été affecté au 761è bataillon de chars. Une des ses expériences avec la ségrégation dans l’armée a été lorsque les soldats allemands capturés ont pu manger dans la même cafétéria que les soldats américains blancs. Les soldats américains noirs, eux, devaient aller manger ailleurs.

Le 761è bataillon, également connu sous le nom de « Black Panthers », a combattu côte à côte avec la 3è armée de Patton lors de la bataille des Ardennes en décembre 1944. Alors que l’unité a contribué à la défaite de l’Allemagne nazie, William a déclaré plus tard que, selon lui et ses compagnons, ils ont accompli une chose encore plus importante : ils ont démontré qu’ils étaient aussi bons que les hommes blancs. Bon nombre des soldats d’infanterie blancs avec lesquels ils avaient combattu ont fini par les traiter comme n’importe quel autre soldat. Par ses réalisations sur le champ de bataille, le 761è Bataillon de chars a changé l’opinion d’au moins certains de ses compatriotes blancs.

Des membres du 761è se dirigent vers la bataille.


Des ouvriers à la chaîne, noirs et blancs, travaillent ensemble sur cette affiche de guerre pour le front intérieur. En réalité, la société et l’armée américaines ont connu la ségrégation pendant la Seconde Guerre mondiale.

William McBurney

William McBurney kämpfte in der Ardennenoffensive als Teil des 761. Panzerbataillons der US-Streitkräfte. Aufgrund seiner afroamerikanischen Abstammung litt er während seiner gesamten Militärkarriere unter Rassismus und Diskriminierung. William kämpfte gleichermaßen dafür, die Menschen Europas von den Nazis und die Afroamerikaner in seiner Heimat von der Rassenungerechtigkeit zu befreien.

William McBurney kam in New York City zur Welt und meldete sich 1942 im Alter von achtzehn Jahren freiwillig zum Militärdienst in der US-Armee. Er gab später an, dass er weder Angst davor hatte noch Vorfreude verspürte, in den Krieg zu ziehen, sondern dass er es aufgrund eines Pflichtgefühls tat.

Zu Anfang wollte William Pilot werden. Sein Vater warnte ihn, dass die Armee niemals „einen schwarzen Mann ein Flugzeug fliegen lassen würde“, doch William glaubte ihm nicht und bewarb sich freiwillig für eine Pilotenausbildung. Seine Bewerbung wurde nicht akzeptiert, stattdessen wurde er schließlich dem 761. Panzerbataillon zugeteilt. William hatte ein Schlüsselerlebnis im Hinblick auf die Rassentrennung innerhalb der Armee, als er sah, dass es deutschen Kriegsgefangenen erlaubt war, gemeinsam mit den weißen US-Soldaten in der Kantine zu essen. Schwarze US-Soldaten dagegen mussten ihre Mahlzeit an einem separaten Ort einnehmen.

Die Soldaten der 761. Panzerbataillon, auch bekannt als die „Schwarzen Panther“, kämpften in der Ardennenoffensive im Dezember 1944 Seite an Seite mit Pattons 3. US-Armee. William und Kameraden freuten sich zwar, ihren Anteil zum Sieg gegen Nazi-Deutschland geleistet zu haben, sie empfanden es jedoch als viel wichtiger, bewiesen zu haben, dass sie ebenso gut waren wie Weiße. Viele der weißen Infanteriesoldaten, die an ihrer Seite gekämpft hatten, lernten schließlich, sie auf die gleiche Weise zu behandeln wie jeden anderen Soldaten auch. Durch ihre Errungenschaften auf dem Schlachtfeld gelang es den Männern des 761. Panzerbataillons, die Meinung zumindest einiger ihrer weißen Landsleute zu ändern.

Soldaten des 761. Panzerbataillons auf dem Weg in die Schlacht.

Schwarze und weiße Fließbandarbeiter arbeiten auf diesem Propagandaplakat für die Heimatfront Seite an Seite. In Wahrheit galt sowohl in der amerikanischen Gesellschaft als auch in der Armee während des Zweiten Weltkriegs eine Rassentrennung.

Warren Crecy

Warren Crecy trat im Alter von 19 Jahren der US-Armee bei. Er kämpfte als Mitglied des 761. Panzerbataillons, deren Soldaten aufgrund des unverkennbaren Logos „Schwarze Panther“ genannt wurden, in der Ardennenoffensive.“

Das 761. Panzerbataillon der US-Armee war eine Armeeeinheit, in der Rassentrennung herrschte: weiße Offiziere befehligten schwarze Soldaten. Die Soldaten des 761. Panzerbataillons kämpften gegen Nazi-Deutschland, einen Feind, der für seine rassistische Ideologie bekannt war, erlebten zugleich jedoch während ihrer militärischen Karriere Rassismus und Diskriminierung durch ihre eigenen Landsleute.

Im September 1944 wurde das 761. Panzerbataillon nach Europa verschifft und der 3. US-Armee unter dem Kommando von General George Patton unterstellt. Die Einheit nahm im Oktober 1944 an Kampfhandlungen in Nordfrankreich teil und kämpfte im Dezember 1944 in der Ardennenoffensive. Die letzten Kriegsmonate verbrachte die Einheit auf deutschem Boden.

Warren Crecy trug den Spitznamen „Iron Man“ und war als „härtester Kerl im 761.“ bekannt. Er erhielt diese Spitznamen für seinen Heldenmut und für den Umstand, dass kein anderer in seinem Bataillon den gegnerischen Truppen höhere Verluste zufügte als er. Nach Kriegsende blieb Crecy in Deutschland und diente in verschiedenen Funktionen, darunter als Gefängniswärter während der Nürnberger Prozesse. 1952 kämpfte er drei Monate im Koreakrieg, bis er schwer verwundet wurde. Crecy erholte sich niemals vollständig von diesen Wunden, die das Ende seine Militärkarriere bedeuteten. Er wurde im Rang eines Majors in den medizinischen Ruhestand versetzt und erhielt die Army Commendation Medal zusammen mit einer Ehrung für verdienstvolle Leistungen. Außerdem erhielt er die Bronze Star Medal und das Purple Heart mit dreifachem Eichenlaub. Crecy starb 1976 im Alter von 53 Jahren und wurde mit allen militärischen Ehren beigesetzt. In seiner Heimatstadt wurde eine Straße am Marinefliegerstützpunkt der United States Navy nach ihm benannt.

Afroamerikanische Soldaten an Bord eines Chaffee-Panzers warten während der Ardennenoffensive auf ihren Einsatzbefehl.
Die Soldaten des 761. Panzerbataillons waren aufgrund des unverwechselbaren Bataillonslogos mit einem schwarzen Pantherkopf als „Schwarze Panther“ bekannt. Ihr Motto war „Come Out Fighting“ (in etwa: „vom ersten Schlag an alles geben“).

Suzanne Grégoire

Suzanne Grégoire war eine leidenschaftliche kommunistische Aktivistin. Sie setzte sich ihr gesamtes Leben lang für Frauenrechte und Frauenaktivismus ein. Während der Besetzung Belgiens durch Nazi-Deutschland inspirierte Suzanne Tausende Frauen, die sich von ihren Worten dazu ermutigt fühlten, dem Widerstand beizutreten.

Suzanne Grégoire wurde in Geraardsbergen in eine Arbeiterfamilie geboren. Ihre Eltern waren militante Kommunisten und bereits von Kindesbeinen an begann Grégoire, kommunistische Literatur zu lesen und ihre Eltern zu Parteiversammlungen zu begleiten.

Mit Mitte zwanzig wurde sie als Vollzeitkraft durch die Kommunistischen Partei angestellt. Belgische Frauen durften zu dieser Zeit noch nicht wählen. Nichtsdestotrotz bekleidete Grégoire verschiedene politisch verantwortungsvolle Posten. Sie war Stadträtin in ihrem Wohnort, Angehörige des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei und Leiterin von deren nationaler Frauenbewegung. Ihre politische Erfahrung, ihr weitläufiges Netzwerk und ihre ideologische Überzeugungskraft erwiesen sich während ihrer Zeit im Widerstand als äußerst nützlich.

Während der Besetzung Belgiens durch Nazi-Deutschland veröffentlichte Grégoire eine Untergrundzeitung, um Frauen für den Widerstand zu mobilisieren: La Voix des Femmes (Die Stimme der Frauen). In dieser Zeitung rief sie Frauen dazu auf, gegen Lebensmittelmängel zu demonstrieren und die Freilassung ihrer eingesperrten Ehemänner und Söhne zu verlangen. Grégoire war 1941 und 1942 treibende Kraft hinter verschiedenen illegalen Kundgebungen und Streiks durch Frauen. Diese Proteste untergruben die Autorität der Besatzungskräfte. Für viele Teilnehmer waren diese Veranstaltungen ein erster Schritt hin zu weiteren Widerstandstätigkeiten. Im März 1943 wurde Grégoire durch die Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Sie überlebte ihre Gefangenschaft und nahm unmittelbar nach ihrer Rückkehr nach Belgien im Sommer 1945 ihre Verantwortlichkeiten innerhalb der Kommunistischen Partei wieder auf. 1946 wurde sie als erste Frau ins belgische Parlament gewählt. Suzanne Grégoire blieb bis an ihr Lebensende eine loyale und militante Kommunistin

Frauen protestieren im Oktober 1944 (nach der Befreiung) für eine bessere Nahrungsmittelversorgung. © CEGESOMA
Titelseite der Untergrundzeitung La Voix des Femmes, Mai 1941. © CEGESOMA