Willi Graf

Willi Graf, ein gläubiger Katholik, beteiligte sich aktiv am Widerstand der Weißen Rose. Er war schockiert von den Gräueltaten, die er als Sanitätssoldat in Polen und in der Sowjetunion erleben musste. Vergeblich versuchte er, Freunde zu überzeugen, sich dem Widerstand anzuschließen.

Willi Graf wurde am 2. Januar 1918 im Rheinland geboren und zog 1922 mit seiner Familie nach Saarbrücken. Mit elf Jahren trat er einer reformorientierten katholischen Jugendorganisation bei. Ab 1934 engagierte er sich zudem im katholischen “Grauen Orden”, auch nachdem dieser 1936 verboten worden war.  Im Januar 1938 wurde er wegen seiner Verbindung zur katholischen Jugendbewegung für einige Wochen inhaftiert. Willi Graf weigerte sich stets, der Hitlerjugend beizutreten.

Nach dem Abitur musste Willi Graf den obligatorischen Reichsarbeitsdienst ableisten. Ab Winter 1938 studierte er in Bonn Medizin. Im Januar 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und musste bis April 1942 als Sanitätssoldat dienen. Er erlebte die schreckliche Kriegsführung der Wehrmacht und wurde Zeuge des Leids der Zivilbevölkerung in der Sowjetunion, das ihn tief berührte.

Im April 1942 durfte Willi Graf sein Studium in München fortsetzen. Er wurde der 2. Studentenkompanie zugeteilt und lernte dort Hans Scholl und Alexander Schmorell kennen. Sie waren gleichgesinnt, auch in ihrer Ablehnung der NS-Diktatur, und wurden enge Freunde.

Von Mitte Juli bis Ende Oktober 1942 wurde Willi Graf zusammen mit Hans Scholl, Alexander Schmorell und anderen aus der Studentenkompanie wieder an an die Front bei Moskau abkommandiert. Nach ihrer Rückkehr unterstützte Willi Graf aktiv den Widerstand der Weißen Rose. Auch in seinen Freundeskreisen in Köln, Bonn, Saarbrücken, Freiburg und Ulm versuchte er, Mitstreiter zu gewinnen.

Ab Januar 1943 half Willi Graf bei der Herstellung und Verteilung des fünften und sechsten Flugblatts. Im Februar schrieben er, Hans Scholl und Alexander Schmorell “Nieder mit Hitler”, “Hitler Massenmörder” und “Freiheit” an die Wände der Universität und zahlreicher anderer Gebäude in der Münchner Innenstadt.

Zusammen mit seiner Schwester Anneliese wurde Willi Graf wurde am 18. Februar 1943 verhaftet, dem Tag an dem auch Hans und Sophie Scholl verhaftet wurden. Der Volksgerichtshof verurteilte ihn am 19. April 1943 zum Tode, ebenso wie Alexander Schmorell und Kurt Huber.

Nach sieben Monaten in der Todeszelle und weiteren Verhören wurde Willi Graf am 12. Oktober 1943 im Gefängnis München-Stadelheim hingerichtet.

Sophie Scholl​

Sophie Scholl beteiligte sich aktiv am Widerstand der Weißen Rose. Sie war kritisch und poltisch sehr wachsam. Während des Verhörs durch die Gestapo prangerte sie das NS-Regime entschieden an und begründete ihre Widerstandshaltung. Sie war die einzige Frau der Gruppe, die hingerichtet wurde.

Sophie Scholl wurde 1921 in Forchtenberg geboren, einer kleinen Stadt in Württemberg, in der ihr Vater Bürgermeister war. Im Jahr 1932 zog ihre Familie nach Ulm. Als Sophie Scholl zwölf Jahre alt war, trat sie dem Bund Deutscher Mädel bei, einer Organisation der Hitlerjugend für Mädchen, und  stieg dort zur Gruppenführerin auf.  1937 wurden drei ihrer  Geschwister kurzzeitig inhaftiert, weil sie verdächtigt wurden, sich an verbotenen Jugendgruppen beteiligt zu haben. In der Folge  lehnte sie den Nationalsozialismus zunehmend ab.

Nach dem Abitur begann Sophie Scholl eine Ausbildung zur Kindergärtnerin, da sie hoffte, so dem obligatorischen Reichsarbeitsdienst zu entgehen. Dennoch  wurde sie im Frühjahr 1941 zum Arbeitsdienst einberufen. Die Erfahrung der erzwungenen Unterordnung und Unfreiheit sowie ihre Beschäftigung mit Literatur und religiösen Themen bestärkten sie in ihrer Opposition gegen das NS-Regime.

Sophie Scholl war künstlerisch sehr begabt und  spielte mit dem Gedanken, Kunst zu studieren.  Schließlich begann sie jedoch im Mai 1942 ein Studium der Biologie und Philosophie in München. Dort wurde sie rasch in den Freundeskreis ihres Bruders aufgenommen. Die Freunde knüpften Kontakte zu Schriftstellern, Philosophen und Künstlern. Sophie Scholl beschäftigte sich intensiv mit der  Frage, wie sie sich als Christin in einer Diktatur verhalten sollte. Da ihr Freund Fritz Hartnagel Offizier war, diskutierten sie häufig über die Frage, ob ein Krieg legitim sein könne.

Im Sommer 1942 musste Sophie Scholl in einer Munitionsfabrik in Ulm Kriegshilfsdienst leisten. Während dieser Zeit war ihr Vater für drei Monate im Gefängnis, weil er sich kritisch über Hitler geäußert hatte. Im November, zurück an der Universität, zog Sophie Scholl mit ihrem Bruder Hans in eine gemeinsame Wohnung. Von nun an spielte sie eine aktive Rolle in der Widerstandsgruppe. Sie kaufte in großem Stil Briefumschläge und Briefmarken, beteiligte sich an der Vervielfältigung und Verteilung der letzten beiden Flugblätter in München und brachte 2.000 Exemplare mit dem Zug nach Augsburg, Ulm und Stuttgart.

Am 18. Februar 1943, als Sophie und Hans Scholl das sechste Flugblatt in der Münchner Universität verteilten, wurden sie verhaftet. Vier Tage später verurteilte der Volksgerichtshof die Geschwister zusammen mit ihrem Freund Christoph Probst zum Tode. Noch am selben Tag wurden sie im Gefängnis München-Stadelheim hingerichtet.

Kurt Huber

Kurt Huber war einer der wenigen deutschen Professoren, die sich gegen das NS-Regime stellten. Im Dezember 1942 schloss er sich dem Widerstandskreis der Weißen Rose an. Die deutsche Niederlage bei Stalingrad, Anfang Februar 1943, inspirierte ihn zum Entwurf des sechsten Flugblatts.

Kurt Huber wurde 1893 in Chur in der Schweiz geboren. Drei Jahre später zog die Familie nach Stuttgart. Nach dem Abitur begann Huber ein Studium der Musikwissenschaft, Philosophie und Psychologie an der Universität München. Er wurde 1917 in Musikwissenschaften promoviert und habilitierte sich 1923 in Philosophie und Psychologie.

Kurt Huber lehrte ab 1926 an der Universität München. Er beschäftigte sich mit musiktheoretischen Phänomenen und wurde ein führender Vertreter der internationalen Volksliedforschung. 1937 wurde Huber zum kommissarischen Leiter für Volksliedforschung am Staatlichen Institut für Deutsche Musikforschung in Berlin ernannt. Die Hoffnungen auf eine Festanstellung zerschlugen sich aufgrund von Intrigen. Huber kehrte an die Universität München zurück. Auch dort galt er politisch als vom Nationalsozialismus nicht überzeugt. Widerwillig trat er 1940 in die NSDAP ein, um sich ein besseres Einkommen für den Unterhalt seiner Familie zu sichern. Anschließend wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt.

Hubers Vorlesungen waren von freiem Denken geprägt. Deshalb wurden sie auch von regimekritischen Studenten besucht. Dazu gehörten die Geschwister Scholl und Willi Graf. Im Juni 1942 lernte Huber Hans Scholl bei einem privaten Leseabend kennen. Hans Scholl schickte ihm anonym die ersten beiden Flugblätter der Weißen Rose. Um die Verbindung zu Huber aufrechtzuerhalten, schrieb Hans Scholl ihm im Sommer 1942 einen Brief aus dem Sanitätseinsatz an der Ostfront, den auch Willi Graf und Alexander Schmorell unterschrieben.

Ab Ende 1942 beteiligte sich Huber aktiv am Widerstand der Weißen Rose. Im Januar 1943 fügte er dem fünften Flugblatt eine wichtige Botschaft über Freiheitsrechte hinzu und entwarf Anfang Februar das sechste Flugblatt. Etwa 3.000 Exemplare wurden gedruckt und von der Gruppe in München verteilt.

Wenige Tage nachdem die Geschwister Scholl das sechste Flugblatt an der Universität ausgelegt hatten, festgenommen und zum Tode verurteilt worden waren, verhaftete die Gestapo am 27. Februar 1943 Kurt Huber. Die Universität schloss ihn aus und entzog ihm seine akademischen Titel. Huber setzte seine akademische Arbeit im Gefängnis fort, und verfasste dort auch eine Verteidigungsrede.

Im Prozess am 19. April 1943 verurteilte der Volksgerichtshof Kurt Huber zusammen mit Alexander Schmorell und Willi Graf zum Tode. Am 13. Juli 1943 wurde Kurt Huber im Gefängnis München-Stadelheim hingerichtet.

Hans Scholl​

Hans Scholl war die zentrale Figur der Weißen Rose, einer studentischen Widerstandsgruppe in München. Mit Freunden schrieb, produzierte und verteilte er sechs Flugblätter, die die Verbrechen der NS-Diktatur anklagten. Vor seiner Hinrichtung rief er: „Es lebe die Freiheit!“.

Hans Scholl wurde 1918 in Ingersheim geboren, einer Kleinstadt in Baden-Württemberg. Sein Vater war dort und später in Forchtenberg Bürgermeister. 1932 zog die Familie nach Ulm. Mit 14 Jahren trat Hans Scholl 1933 in die Hitlerjugend ein, gegen den Willen seines Vaters, der den Nationalsozialismus ablehnte. Dort leitete er eine Gruppe von 160 Jungen.

Nach einiger Zeit empfand er die starren Strukturen der Hitlerjugend als einengend. Er begann, den freiheitlichen Idealen der verbotenen „Bündischen Jugend“zu folgen. Während einer Verfolgungswelle gegen diese Jugendgruppen wurde Hans Scholl verhaftet und im April 1938 wegen eines homosexuellen Vergehens angeklagt. Seine geringe Strafe wurde aufgrund einer allgemeinen Amnestie erlassen.

Bevor Hans Scholl 1939 sein Medizinstudium in München aufnehmen konnte, musste er den Reichsarbeitsdienst und zwei Jahre Wehrdienst absolvieren.

Als Medizinstudent und Sanitätssoldat wurde er der 2. Studentenkompanie zugeteilt, wo er im Juni 1941 Alexander Schmorell kennenlernte. Schnell wurden sie enge Freunde. Sie teilten literarische und künstlerische Interessen und bestärkten sich gegenseitig in ihrer kritischen Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus. Im Juni und Juli 1942 verfassten Scholl und Schmorell vier „Flugblätter der Weißen Rose“, von denen sie jeweils etwa 100 Exemplare verschickten.

Mit Alexander Schmorell, Willi Graf und anderen Freunden der Studentenkompanie war Hans Scholl als Sanitätssoldat Mitte Juli bis Ende Oktober 1942 an der Front bei Moskau eingesetzt. Die Erlebnisse der verbrecherischen Kriegsführung der Wehrmacht bestärkten sie in ihrem Widerstand. Nach ihrer Rückkehr nach München versuchten sie weitere Freunde für Widerstandsaktionen zu gewinnen.

Im Januar und Februar 1943 verteilten sie ein fünftes und sechstes Flugblatt, nun unterstützt von Professor Kurt Huber und anderen. Mehrere tausend Exemplare wurden in verschiedenen deutschen Städten verteilt. Hans Scholl, Alexander Schmorell und Willi Graf schrieben deutlich sichtbare Parolen an Münchner Fassaden, auch an den Haupteingang der Universität: „Nieder mit Hitler“, „Hitler Massenmörder“ und „Freiheit“.

Als Hans und seine Schwester Sophie Scholl am 18. Februar 1943 das sechste Flugblatt in der Münchner Universität verteilten, wurden sie verhaftet. Nach nur vier Tagen wurden sie und ihr Freund Christoph Probst vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und noch am selben Tag im Gefängnis München-Stadelheim hingerichtet.

​​Christoph Probst

Christoph Probst war der einzige der Weißen Rose, der als Student bereits Kinder hatte. Zum Tode verurteilt wurde er allein wegen eines Flugblattentwurfs. Darin rief er zum Widerstand gegen das NS-Regime auf: “Entscheidet euch! (…) Und wenn ihr euch entschieden habt, dann handelt!”.

Christoph Probst wurde im bayerischen Murnau als zweites Kind des Privatgelehrten Hermann Probst und seiner Frau Katharina, einer Lehrerin, geboren. Seine Eltern trennten sich 1921. Da die zweite Frau des Vaters, Elise Rosenthal, Jüdin war, erlebte Christoph Probst das NS-Regime bald als konkrete Bedrohung. Nach dem Selbstmord des Vaters im Jahr 1936 blieb die enge Beziehung zu seiner Stiefmutter bestehen.

Probst trat 1934 im Alter von fünfzehn Jahren in die Hitlerjugend ein. Seine persönliche Freiheit bedeutete ihm viel, die Strukturen in der Hitlerjugend wurden ihm bald zu eng. 1935 lernte er Alexander Schmorell kennen, mit dem ihn eine tiefe und dauerhafte Freundschaft verband. Nach dem obligatorischen Reichsarbeitsdienst und einem zweijährigen Militärdienst bei der Luftwaffe begann Probst im Sommer 1939 in München Medizin zu studieren. Im Alter von 21 Jahren heiratete er Herta Dohrn, die aus einer regimekritischen Familie stammte. Gemeinsam hatten sie drei Kinder.

Als Soldat der Luftwaffe wurde Christoph Probst von München nach Straßburg und dann nach Innsbruck versetzt. Im Frühjahr 1941 lernte er über Alexander Schmorell Hans Scholl kennen. Probst nahm bei gelegentlichen Besuchen in München an den Treffen des Freundeskreises der Weißen Rose teil. An den gefährlichen Widerstandsaktionen wollte er sich als Familienvater nicht beteiligen.

Angesichts der katastrophalen deutschen Niederlage in Stalingrad schrieb Christoph Probst Ende Januar 1943 einen Entwurf für ein weiteres Flugblatt. Darin prangerte er die Ermordung der jüdischen Bevölkerung und die verbrecherische Kriegsführung der Wehrmacht in Polen und der Sowjetunion an. Für ihn stand fest: “Hitler und sein Regime müssen fallen, damit Deutschland weiterlebt”. Als Hans Scholl am 18. Februar in der Münchner Universität verhaftet wurde, hatte er diesen handschriftlichen Entwurf von Christoph Probst in seiner Manteltasche. Hans Scholl versuchte vergeblich, ihn zu zerreißen.

Zwei Tage später wurde Christoph Probst in Innsbruck verhaftet. Der Volksgerichtshof verurteilte ihn am 22. Februar 1943 zusammen mit Hans und Sophie Scholl zum Tode. Zur Urteilsbegründung reichte es aus, dass er ein unveröffentlichtes Flugblatt entworfen und englische Radiosender gehört habe. Christoph Probst wurde im Gefängnis München-Stadelheim hingerichtet.

​​Alexander Schmorell

Alexander Schmorell wurde in Russland geboren, wuchs aber in Deutschland auf. Im Sommer 1942 produzierten und verteilten Hans Scholl und er illegal vier Flugblätter. Eine Passage im zweiten Flugblatt, in der die Ermordung der Juden als Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt wird, stammt von ihm.

Alexander Schmorell wurde 1917 im russischen Orenburg geboren. Sein Vater Hugo Schmorell, ein Arzt, stammte aus einer deutschen Familie, die sich im 19. Jahrhundert dort niedergelassen hatte. Seine Mutter Natalja war Russin. Sie starb an Typhus, als Alexander ein Jahr alt war. Im Jahr 1920 heiratete sein Vater erneut.

Während des russischen Bürgerkriegs war die Familie gezwungen, das Land zu verlassen und ließ sich 1921 in München nieder. Alexander und seine beiden jüngeren Geschwister wuchsen zweisprachig auf;  die russische Kultur war ein wichtiger Teil ihrer Erziehung.

Ab 1933 war Alexander Schmorell Mitglied in nationalsozialistischen Jugendorganisationen. Nach der Schule musste er 1937 den Reichsarbeitsdienst ableisten und später zur Wehrmacht einrücken. Als er den obligatorischen Treueeid auf Adolf Hitler ablegen sollte, bat er vergeblich um seine Entlassung aus der Wehrmacht. Seine Einheit war 1938 beim Einmarsch in Österreich und später bei der Besetzung der Tschechoslowakei im Einsatz. Der Drill und die Uniformität des militärischen Lebens standen im Widerspruch zu seiner Sehnsucht nach Unabhängigkeit und Freiheit.

Im Jahr 1939 begann Alexander Schmorell Medizin zu studieren.  Er wurde der 2. Studentenkompanie zugeteilt, wo er im Juni 1941 Hans Scholl und später Willi Graf kennenlernte. Sie wurden Freunde, teilten das Interesse an Kunst und Literatur und waren sich einig in ihrer kritischen kritischen Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus.  Im Juni und Juli 1942 schrieben und verschickten Schmorell und Scholl vier “Flugblätter der Weißen Rose“. Von Mitte Juli bis Ende Oktober 1942 waren Alexander Schmorell und seine Freunde aus der Studentenkompanie als Sanitäter an der Front bei Moskau eingesetzt. Die Rückkehr in die Heimat seiner frühen Kindheit und der Eindruck der verbrecherischen Kriegsführung der Wehrmacht überzeugten ihn, den Widerstand gegen das NS-Regime zu intensivieren. 

Als die Geschwister Scholl am 18. Februar 1943 verhaftet wurden, beschloss Schmorell, aus München zu fliehen. Er plante, sich in einem Lager für sowjetische Kriegsgefangene in der Nähe von Innsbruck zu verstecken. Dies gelang nicht, er kehrte nach München zurück, wo er am 24. Februar in einem Luftschutzkeller verraten und an die Gestapo übergeben wurde.

Der Volksgerichtshof verurteilte Alexander Schmorell am 19. April 1943 zusammen mit Kurt Huber und Willi Graf zum Tode. Am 13. Juli wurde Alexander Schmorell im Gefängnis München-Stadelheim hingerichtet.

​​Willi Graf  ​ 

Willi Graf was een actieve deelnemer van verzetsgroep De Witte Roos. Graf was een vroom katholiek. Hij moest bijna twee jaar als ziekenverpleger in het leger werken en was geschokt door de wreedheden waarvan hij getuige was in Polen en vooral in de Sovjet-Unie. Tevergeefs probeerde hij vrienden over te halen om zich bij het verzet aan te sluiten.

Willi Graf werd in 1918 geboren in het Rijnland en verhuisde in 1922 met zijn familie naar Saarbrücken. Op elfjarige leeftijd sloot Willi zich aan bij een hervormingsgezinde katholieke jeugdvereniging, vanaf 1934 nam hij ook deel aan een katholieke jongensvereniging genaamd Grauer Orden. Willi bleef actief nadat de verenging in 1936 verboden werd. In januari 1938 werd hij enkele weken gevangen gezet vanwege zijn betrokkenheid bij de katholieke jongensvereniging . Willi  weigerde om lid te worden van de Hitlerjugend.

Na zijn schooltijd moest Willi de verplichte abeidsdienst vervullen. Vanaf de winter van 1938 studeerde hij medicijnen in Bonn. In januari 1940 werd hij ingelijfd bij het leger, de Wehrmacht, en moest tot april 1942 dienen als ziekenverpleger. Hij was getuige van verschrikkelijk oorlogsgeweld en het lijden van de burgerbevolking in de Sovjet-Unie, wat hem diep raakte.

In april 1942 vervolgde Willi zijn studie in München. Hij werd ingedeeld bij de Tweede Studentencompagnie, waar hij Hans Scholl en Alexander Schmorell ontmoette. Zij hadden dezelfde kritische houding ten opzichte van het naziregime en werden goede vrienden.

Van half juli tot eind oktober 1942 was Willi aan het front bij Moskou samen met Hans Scholl, Alexander Schmorell en anderen van de Studentencompagnie. Na hun terugkeer in München steunde Willi actief het verzet van De Witte Roos. Hij probeerde ook medestanders te vinden onder zijn vrienden in Keulen, Bonn, Saarbrücken, Freiburg en Ulm. Maar dat lukte niet.  

Vanaf januari 1943 hielp Willi bij de productie en verspreiding van het vijfde en zesde pamflet van De Witte Roos. In februari schreven Willi, Hans Scholl en Alexander Schmorell “Weg met Hitler”, “Hitler Massamoordenaar” en “Vrijheid” op de muren van de universiteit en talloze andere gebouwen in het centrum van München. 

Samen met zijn zus Anneliese werd Willi op 18 februari 1943 gearresteerd; dezelfde dag werden Hans en Sophie Scholl gearresteerd. Het gerechtshof veroordeelde Willi ter dood op 19 april 1943, samen met Alexander Schmorell en Kurt Huber.  Na zeven maanden dodencel en vele ondervragingen, werd Willi Graf op 12 oktober 1943 geëxecuteerd.

​​Willi Graf  ​ 

Willi Graf was an devout Catholic and an active supporter of the White Rose. He was forced to serve as a medical orderly for almost two years and was shocked by the atrocities he witnessed, in Poland and especially in the Soviet Union. In vain he tried to convince friends to join the resistance.  

​​Willi Graf was born in 1918 in the Rhineland and moved to Saarbrücken with his family in 1922. At the age of eleven, Graf joined a reform-oriented Catholic youth association, from 1934 on he also took part in a Catholic boys’ association called Grauer Orden, even when it was banned in 1936. In January 1938 he was imprisoned for some weeks because of his involvement with the Catholic youth organization. Willi Graf constantly refused to join the Hitler Youth. 

​After finishing school Willi Graf had to perform the mandatory Reichsarbeitsdienst (Reich Labour Service). Beginning in winter 1938 he studied medicine in Bonn. In January 1940 he was drafted to the Wehrmacht and had to serve as a medical orderly until April 1942. During this time he witnessed the terrible warfare and the suffering of the civilian population in the Soviet Union which touched him deeply. 

​In April 1942, Willi continued his studies in Munich. He was assigned to the 2. Studentenkompanie (Second Students’ Company) where he met Hans Scholl and Alexander Schmorell. They were like-minded, also in their critical attitude towards the National Socialist regime, and became close friends.  

​From mid July until the end of October 1942 Graf served at the front near Moscow along with Hans Scholl, Alexander Schmorell and others from the Students’ Company. After their return, Graf actively supported the resistance of the White Rose. He also tried gain supporters among his friends in Cologne, Bonn, Saarbrücken, Freiburg and Ulm.  

​From January 1943 Willi Graf helped to produce and distribute the fifth and sixth leaflet. In February, Willi Graf, Hans Scholl and Alexander Schmorell wrote “Down with Hitler”, “Hitler Mass Murderer” and “Freedom” on the walls of the university and numerous other buildings in the center of Munich.  

​Together with his sister Anneliese Graf he was detained on 18 February 1943, the same day, Hans and Sophie Scholl were arrested. The Volksgerichtshof (People’s Court) sentenced Willi Graf to death on 19 April 1943, along with Alexander Schmorell and Kurt Huber.  

​Willi Graf was executed 12 October 1943, after seven months on death row and further interrogations. ​ 

​​Traute Lafrenz ​ 

Traute Lafren was een vroege tegenstander van het nazi-regime en een goede vriendin van Hans Scholl en zijn familie. Ze hielp bij het drukken van pamfletten van de verzetsgroep De Witte Roos en bracht ze naar Hamburg en Wenen. Na de oorlog verhuisde Traute naar de Verenigde Staten waar ze op 103-jarige leeftijd overleed.

Traute Lafrenz werd op 3 mei 1919 in Hamburg geboren. Haar ouders waren nationaal gezind en conservatief. Nadat de nazi’s aan de macht kwamen, ontwikkelde Traute al snel een kritische houding ten opzichte van het regime. Haar ruimdenkende lerares Erna Stahl  van de Lichtwark-School beïnvloedde haar sterk. 

In 1939 ging Traute medicijnen studeren aan de Universiteit van Hamburg, waar ze Alexander Schmorell ontmoette. In de zomer van 1941 stapte ze over naar de Universiteit van München. Daar ontmoette ze Alexander opnieuw en werd ze verliefd op zijn vriend Hans Scholl. Na hun liefdesrelatie hield ze contact met hem en zijn familie. Traute nam deel aan leesavonden en politieke discussies van verzetsgroep Witte Roos.

Toen Traute  in de zomer van 1942 een pamflet las, herkende ze daarin Hans Scholl als  auteur. Ze ging hem helpen illegale pamfletten te verspreiden. In november 1942 bracht ze twee verschillende pamfletten van De Witte Roos naar haar oud-klasgenoot Heinz Kucharski in Hamburg en stuurde hem er later nog een. Heinz kopieerde ze en gaf ze verder door. Kerstmis 1942 bracht Traute een pamflet naar zijn familie in Wenen en probeerde daar een kopieermachine te regelen. Samen met Sophie Scholl, de zus van Hans, kocht ze in januari 1943 enveloppen en postzegels om de pamfletten te versturen..

Na de arrestatie van Hans en Sophie, reisde Traute op 20 februari 1943 naar Ulm om hun ouders te informeren. Ze was ook moedig genoeg om met de familie Scholl naar de begrafenis van Hans en Sophie te gaan in München op 24 februari. Op 5 maart werd ze zelf voor het eerst ondervraagd door de Gestapo, later gearresteerd en veroordeeld tot 12 maanden gevangenisstraf.   

Tijdens het onderzoek tegen de “Hamburgse afdeling van De Witte Roos” arresteerde de Gestapo Traute opnieuw op 14 maart 1944 en bracht haar naar de Gestapogevangenis in Hamburg-Fuhlsbüttel. Tegen het einde van de oorlog werd ze samen met andere vrouwen overgebracht naar gevangenissen in Cottbus, Leipzig en uiteindelijk Bayreuth, waar ze op 14 april 1945 werd bevrijd door Amerikaanse troepen.  In 1947 werd Traute door een Joodse vriend uitgenodigd om naar San Francisco te komen. Hier ontmoette ze in 1948 haar toekomstige man, Veron Page. Ze voltooide haar studie in de VS en bleef daar. Ze leidde 23 jaar lang een school voor kansarme kinderen in Chicago. Sinds 1995 woont Traute Lafrenz-Page in South Carolina.